Gedächtniskirche, Berlin © K. Glas

Der liebe Gott macht keine Fehler

20.08.2009


"Es sollte wohl so sein!" Diesen Satz habe ich schon sehr oft von meiner 91jährigen Mutter gehört. 1950 musste sie mit ihrer Familie ihre schlesische Heimat verlassen. Schon als kleines Kind - bis heute - durfte und darf ich ihren Erzählungen von früher lauschen. Bemerkenswert finde ich, dass sie immer wieder berichtet, wie sie trotz vieler Entbehrungen und mitunter großen Leids nie das Vertrauen in Gottes Führung verloren hat. Im Rückblick auf überstandene Schwierigkeiten höre ich sie immer wieder sagen: "Das sollte wohl so sein!"

 

Diese Einstellung meiner Mutter habe ich ganz selbstverständlich in mein Leben übernommen. Es sollte wohl so sein, dass ich durch meine Freundin 1994 zu Schönstatt gekommen bin. Ein richtiger Volltreffer! Der Vorsehungsglaube, der als wichtiges Element die schönstättische Spiritualität prägt, war mir nicht fremd. Aber durch die einmal im Jahr stattfindenden "energiereichen" Tagungen mit Themen wie "... und du bist dabei" oder "Zum Glück gibt's dich" oder "... weil du in meinen Augen kostbar und wertvoll bist" und die dazu gehörenden Jahresimpulse ist mein Vertrauen in Gottes Führung stark gewachsen.

 

In vielen kleinen Zeichen erlebe ich tagtäglich Gottes Führung, und ich erzähle auch davon. Zum Beispiel: "Das hat Gott aber wieder toll hingekriegt!" Oder: "Da hat die Gottesmutter aber ordentlich mitgewirkt!" Und wenn es mal ganz schwer wird und ich die Welt nicht mehr verstehe, dann erinnere ich mich an einen lieben Menschen, der mir mal gesagt hat: "Der liebe Gott macht keine Fehler!" Und dann geht's weiter - und ich erkenne irgendwann: "Ja, das sollte wohl so sein!"

 

M.B.S.
Aus: BEGEGNUNG - Zeitschrift aus Schönstatt für Frauen,1 /2009
www.zeitschrift-begegnung.de

 

© 2024 Klaus Glas | Impressum | Datenschutzhinweise