Rathausuhr, Marburg © S. Zeiger

Zeit ist nicht gleich Zeit...

28.08.2009

 

"Keine Zeit!", "Da ist die Zeit für mich stehengeblieben!"

Die Uhr dreht sich unaufhaltsam. Manchmal empfinden wir das Diktat der Sekunden und Stunden als Belastung. Aber bei Tätigkeiten, in denen wir ganz aufgehen, scheint die Zeit stillzustehen.

 

 

 

Chronos

Kairos

In der griechischen Mythologie ist Chronos der Gott der Zeit. Selbst aus dem Chaos hervorgegangen soll er die Welt erschaffen haben. In der Kunst wurde er ab dem 14. Jahrhundert als alter, bärtiger Mann mit einem Stundenglas in der Hand dargestellt.


Chronos-Zeit meint die objektiv messbare Zeit. Jeder, der unter Stress steht, weiß, wie schnell diese quantitativ messbare Zeit verfliegt: „Leben im Sekundentakt“.

Chronos-Fragen:

Wann hast Du Geburtstag?
Wie viele Stunden hast Du diese Woche ehrenamtlich gearbeitet?
Wie lange hat die Besprechung gedauert?
Wie viele Tage sind es noch bis zur Familientagung?

Der Gott des rechten Augenblicks ist Kairos. Für die Griechen war er ein flinker, junger Mann, der Flügel an den Füßen hatte. Sein Hinterhaupt war er kahl rasiert, doch den Vorderkopf zierte schulterlanges Haar. Daher der Ausdruck: die Gelegenheit „beim Schopfe packen“.

Kairos-Zeit ist die sinnvoll erlebte oder selbst gestaltete Zeit. Es geht nicht darum, dem Leben mehr Jahre, sondern den Jahren mehr Leben zu geben: „Leben in Fülle“.

Kairos-Fragen:

In welchen Augenblicken hast Du Dich in    dieser Woche lebendig oder froh gefühlt?
Bei welchem kreativen Tun vergisst Du Raum und Zeit?
Welches Erlebnis fällt Dir ein, bei dem Du spürtest: Gott ist da, jetzt und hier!

 


 

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