sich an den Himmel binden, Dänemark © K. Glas

Da berühren sich Himmel und Erde

09.08.2010


Himmlische Momente mitten in unserem Alltag – wenn wir mit wachen Augen durch´s Leben gehen, können wir sie täglich entdecken.

 

Diese schönen geschenkten Augenblicke sind unvergesslich: Ich werde mich immer an das erste Rendezvous mit meinem Mann erinnern, an die erste gemeinsame Skitour, an unsere Trauung, die Glücksmomente nach den Geburten unserer Kinder, aber auch an unsere letzte Orchestermesse mit dem Kirchenchor zum Patrozinium – diese besonderen Ereignisse lassen mich spüren: Der liebe Gott meint es so gut mit mir.

 

Im Alltag sieht es anders aus. Nach einem turbulenten Tag liege ich abends im Bett und mir fallen nur die Situationen ein, in denen Dinge schief gelaufen sind: Meine Ungeduld mit den Kindern, ein vergessener Telefonanruf ... Dabei gab es heute doch auch so schöne Augenblicke!

 

Angeregt durch eine Famillientagung habe ich begonnen, ein Schatzbüchlein zu führen. Jeden Abend versuche ich, an die schönen Augenblicke des Tages zu denken und sie aufzuschreiben. Es bedeutet für mich immer wieder Überwindung, nicht gedanklich bei den Sorgen und Problemen hängen zu bleiben oder bereits an der Planung für den nächsten Tag zu arbeiten – sondern all dies abzulegen und abzugeben in die Hände Gottes und mir der schönen und geglückten Momente bewusst zu werden: Beim Einkaufen mit quengelnden Kindern macht genau im richtigen Augenblick die dritte Kasse auf, ein unerwarteter Telefonanruf, die Freude und das Lachen der Kinder, eine herzliche Begegnung, eine geschenkte Viertelstunde Mittagspause, ein gemeinsames Abendessen zu zweit ...

 

Das sind nicht die großen und wichtigen und einschneidenden Ereignisse in meinem Leben. Durch mein Schatzbüchlein werden meine Augen geschult, aufmerksam zu sein und diese Sternstunden in meinem Alltag zu erkennen, die mir jeden Tag zeigen: Da meint es der liebe Gott so gut mit mir, da berühren sich Himmel und Erde.

 

Michaela Plitzner

Aus: unser weg, Schönstatt Familienmagazin 4/2008

www.unserweg.com


 

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