Zehn Minuten Auszeit

10 Minuten Auszeit © G. Glas

24.09.2009

In einer Zeitschrift habe ich einmal gelesen, man solle sich überprüfen, wie viele Rollen man im Leben hat. Also zum Beispiel die Rolle "Ehefrau", die Rolle "Mutter", die Rolle "Freundin", die Rolle "Kollegin", die Rolle "Elternsprecherin", die Rolle "Ehrenamt" und so weiter. Kommt man auf mehr als auf sieben Rollen, könne es kritisch werden, denn jede Rolle mehr mache es einer Frau (zu) schwer, das innere Gleichgewicht zu halten.

In der Praxis sieht es mittlerweile so aus, dass ich oft über diese sieben Rollen hinauskomme. Ich denke, da ist es immer wieder notwendig, sich kritisch zu hinterfragen: Welche Rollen sind unverzichtbar - und welche kann ich ablegen, um mir das Leben zu erleichtern? Um mitten im vollen Leben nicht ins "Strudeln" zu geraten, nehme ich mir jeden Tag eine zehnminütige Auszeit. Hier kann ich wieder zu mir selber kommen, kann die auf mich einströmenden Gedanken und Aufgaben reflektieren und wieder zu "Einem" zusammenfügen. Dabei hilft es mir, im Gebet einen Ansprechpartner zu haben, damit ich nicht alleine vor einem Berg von Unerledigtem stehe. Ich habe oft die Erfahrung machen dürfen, dass meine Probleme und Gedanken bei Gott gut aufgehoben sind. Er hilft mir, zur richtigen Zeit das Richtige zu tun und nicht den Mut zu verlieren.

W. L.

Aus: BEGEGNUNG - Zeitschrift aus Schönstatt für Frauen, 3/2008