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Abtreibung heute

02.02.2022


Zwölf Wochen nach der Empfängnis ist der menschliche Fetus acht Zentimeter lang und wiegt etwa 30 Gramm. Bis zu diesem Zeitpunkt können in Deutschland Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden. 2020 geschah das hierzulande fast 100.000 Mal. Laut Statistischem Bundesamt waren fast 40 % der Frauen, die eine Schwangerschaft abgebrochen hatten, verheiratet.

In Nordafrika und in Asien werden oftmals pränatale Geschlechtsbestimmungen durchgeführt, um gezielte Abtreibungen vorzunehmen. So hat die Tötung von Mädchen in Indien eine traurige Tradition: noch vor 10 Jahren wurden täglich 7000 weibliche Föten abgetrieben. Es wird geschätzt, dass heute mehr als 130 Millionen Frauen auf der Welt fehlen, u.a. als Folge der selektiven Abtreibung.

 

Die Abtreibungsrate (bei Frauen zwischen 15 und 44 Jahren) ist zwischen 1994 und 2014 zurückgegangen. Vor allem in Ost-Europa waren über die Jahre weniger Schwangerschaftsabbrüche zu verzeichnen; die Abbruchrate nahm in den 20 Jahren um mehr als 50 Prozent ab. Der Rückgang von Abtreibungen ist - glücklicherweise - in vielen Ländern beobachtbar. 2014 wurden weltweit 13 Prozent weniger Abbrüche verzeichnet als noch 20 Jahre zuvor.

Zwei Verbände der Kirche machen sich - ihrem Selbstverständnis nach - „stark für Frauen“: die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) und der Katholische Deutsche Frauenbund (
KDFB). In einer jüngst veröffentlichten Stellungnahme kritisieren die Frauen-Verbände den Referentenentwurf von Bundesjustizminister Marco Buschmann zur Streichung von §219a.
Die Frauen fordern, die „Versorgung durch psychosoziale Beratungsstellen sicherzustellen, um schwangere Frauen (und ihre Partner*innen) in existentiellen Krisen vor und nach ihrer Entscheidung begleiten zu können.“
Zugleich kritisieren die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil und die KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth: „Werbung für eine Abtreibung widerspricht der Würde des Menschen“.

 

Der Verein „Lichtzeichen e. V.“ geht zurück auf eine Initiative der „Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter“. Engagierte Frauen haben es sich zur Aufgabe gemacht, ungeplant schwanger gewordenen Frauen und ihren Kindern wieder Halt im Leben zu geben.[http://www.lichtzeichen.org/] „Unser Lichtzeichen-Einsatz ist darauf ausgerichtet, den Selbstwert der Mütter zu stärken“, sagt die Mit-Gründerin des Vereins Ulrike Eichenberg. Nach ihrer Überzeugung profitieren Mütter und Kinder am meisten von der Erfahrung, „wie wir mit ihnen umgehen“.

Die christliche Sichtweise wird nicht nur durch das WAS bestimmt - die schwierigen Themen des gesellschaftlichen Lebens - sondern auch von dem WIE. So hat der Apostel Paulus den Gläubigen in Korinth empfohlen: „Brüder und Schwestern, seid doch nicht wie Kinder, wenn es ums Verstehen geht. Wenn es allerdings um die Bosheit geht, sollt ihr wie kleine Kinder sein. Aber beim Verstehen sollt ihr euch als Erwachsene erweisen“. 1 Kor 13, 20


 

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